
Jean-Baptiste de Lamarck wurde am 01.08.1744 in Bazentin le
Petit geboren. Er wurde in seiner Kindheit zum Priesteramt erzogen. Er trat aber
in die Armee ein, studierte Medizin in Paris, wo er sich vor allem für die
Botanik interessierte. Er beschäftigte sich auch mit der Meteorologie, der
Chemie und der Zoologie. Während seiner Arbeit führte er die Tierklassen Annelida,
Archnida, Crustacea, Infusoria und Tunicata ein. Er
teilte auch das Tierreich in Wirbellose(Invertebrata) und Wirbeltiere (Vertebrate)
ein. Lamarck machte sich Gedanken über die Abstammung der Arten und ging davon
aus, dass sich die Arten von einfachen zu komplizierten gewandelt haben. Diese
revolutionäre Idee schreib er in seiner „Philosophie Zoologique“ 1809 auf.
Seine Evolutionstheorien (Lamarckismus) bezieht man
auf die These von der Vererbung erworbener Eigenschaften. Seine letzten zehn
Jahre lebte er blind und verarmt in Paris. Am 18.12.1829 starb er.
Theorie:
- Bei
jedem Tier, welches den Höhepunkt seiner Entwicklung noch nicht überschritten
hat, stärkt der häufigere und dauernde Gebrauch eines Organs dasselbe allmählich,
entwickelt, vergrößert und kräftigt es proportional zu der Dauer dieses
Gebrauchs; der konstante Nichtgebrauch eines Organs macht dasselbe unmerkbar
schwächer, verschlechtert es, vermindert fortschreitend seine Fähigkeiten
und lässt es schließlich verschwinden.
- Alles,
was die Individuen durch den Einfluss der Verhältnisse, denen ihre Rasse
lange Zeit hindurch ausgesetzt ist, und folglich durch den Einfluss des
vorherrschenden Gebrauchs oder konstanten
Nichtgebrauch eines Organs erwerben oder verlieren, wird durch die
Fortpflanzung auf die Nachkommen vererbt, vorausgesetzt, dass die erworbenen
Veränderungen beiden Geschlechts oder den Erzeugern dieser Individuen
gemein sind.
Lamarckismus:
Von Lamarck begründete Evolutionstheorie, deren wichtiger
Bestandteil die Annahme einer >Vererbung erworbener Eigenschaften< ist.
Der Lamarckismus nimmt eine Beeinflussbarkeit der Keimzellen durch Modifikation
von Körperzellen an, und zwar verursacht entweder durch direkte Anpassung an
Umwelteinflüsse oder mittelbar durch den Gebrauch oder Nichtgebrauch von
Organen. Die veränderten Keimbahn gibt ihre Modifikation an die nächste
Generation weiter.
Zusammenfassung:
Lebewesen passen sich aktiv an ihre Umwelt an.
Kritik:
Pro:
Der Abstammungsgedanke und die Veränderlichkeit der Arten werden erkannt
Kontra:
1) Ein inneres Bedürfnis bei
Tieren und Pflanzen oder Bakterien ist schlecht nachweisbar.
2) Die Vererbung erworbener
Eigenschaften, d. h. die Vererbung von Modifikationen ist
genetisch widerlegt. Ein inneres
Bedürfnis kann nicht die DNA verändern!
Lamarckismus gilt als widerlegt, die letzte Bastion der
Lamarckisten war die Frage der Resistenzbildung bei Bakterien à siehe Fluktuationstest.