Stammbäume der Lebewesen

 

Stammbäume

       

Stammesgeschichte



 



 

Molekularbiologische Stammbäume


Die molekularbiologischen Stammbäume beruhen auf einer Evolution der Proteine. Je näher verwandt zwei Organismen sind, umso mehr stimmt die Aminosäureabfolge eines Proteins überein. So unterscheidet sich das menschliche Protein Cytochrom c von dem des Rhesusaffen in einer einzigen Aminosäure. Die Aminosäurenabfolge des Menschen und der Hefe stimmt in etwas mehr als der Hälfte überein. Diese unterschiedlichen Abfolgen gehen auf Mutationen zurück. 

  Folgende Graphik zeigt noch andere Beispiele:

 

  Aus diesen Untersuchungen an einem Protein lässt sich nun der Stammbaum erstellen. Dabei geht man von einem Ur-Cytochrom aus, wovon die Evolution vor langer Zeit ausgegangen sein muss. Der Stammbaum würde folgendermaßen aussehen:

Außerdem ermöglicht diese Forschung an den Proteinen eine Evolutionsrate zu bestimmen.

Reptilien als gemeinsame Vorfahren  der Vögel und Menschen lebten vor etwa 280 Millionen Jahren. Heute unterscheiden sich die Aminosäureabfolge dieser Organismen in 11 bis 12 Stellen. So muss sich bis heute alle 21 bis 25 Millionen Jahre eine Aminosäure im Cytochrom-c-Molekül verändert haben. Diese Rate  lässt sich auch auf Amphibien übertragen. Die Evolutionsrate gibt also an,  in welchem Zeitraum eine von 100 Aminosäuren mutierte und somit die Struktur des ganzen Proteins veränderte. Sie bleibt allerdings nur so lange gleich, wie das Protein seine Funktion nicht verändert oder erweitert, sie kann von der Generationsdauer auch beeinflusst werden.

Doch nicht nur mit Cytochrom c werden solche Forschungen vorgenommen. Hämoglobin als ein weiteres Protein ermöglicht auch die Aufstellung eines Stammbaums. Arbeitet man mit anderen Proteinen, muss man auch berücksichtigen, dass sich die Generationsdauer verändert. So ist die der Hämoglobine doppelt so schnell wie die des Cytochrom c.

 Da die Proteine durch die Gene ihre Aminosäureabfolge erhalten kann man natürlich auch direkt den Bau der DNA untersuchen und nicht den Umweg der Proteine wählen. Diese Untersuchung nennt man molekulare Phylogenie.